Diavolezza
Ein Wochenende in den Bergen, aber ein Spezielles. Mit einem befreundeten Pärchen ging es über den Julier und ins Engadin. Vom Parkplatz dann mit der Bergbahn auf die Diavolezza. Zwei Doppelzimmer waren im Berghaus Diavolezza gebucht und als sich die letzten Tagesgäste auf die Bahn ins Tal begaben, gaben wir uns dem heisskalten Luxus hin: Ein Jacuzzi auf 3000 Metern über Meer. Genuss Pur auf der Sonnenterrasse, einen Drink in der Hand, 41 Grad warmes Wasser und ein umwerfendes Bergpanorama dazu! Man geniesst den Blick auf das Berninamassiv und den Piz Palü so lange, bis einem ein Bademantel offeriert wird.
Am nächsten Morgen besammelte sich ein kleines Grüppchen Wanderer auf dem Vorplatz und der Bergführer begrüsste uns zur Diavolezza - Morteratsch Gletschertour: Auf der spektakulären Tour von der Diavolezza-Bergstation über den Pers zum Morteratsch-Gletscher und weiter zum Bahnhof Morteratsch sind 1100 Höhenmeter zu bewältigen. Dazu gab es Grödel für die Füsse und viele interessante Informationen vom Bergführer. Umgeben von der grössten Berggruppe der Ostalpen mit dem 4049 Meter hohen Piz Bernina im Zentrum taucht man ein in die faszinierende Welt der Gletscher, die das Massiv auf alle Seiten umfliessen. Rund fünf Milliarden Tonnen Eis bewegen sich hier über eine Distanz von insgesamt 12 Kilometern und 1000 Höhenmetern unaufhaltsam zu Tal. Die geführte Gletscherwanderung gab Einblick in die natürlichen Phänomene – von Gletscherspalten und –mühlen über Findlinge bis hin zur Entstehung von Moränen.
Ein wunderschöner Herbsttag erwartete uns im Tal, doch es stimmte mich etwas traurig zu sehen, wie rapide die Gletscherzunge zurückgeht. Ich bin Anfang 80-er als Kind mit der Schule schon einmal hier gewesen, seither hat sich der Gletscher über 550 Meter zurückgezogen, seit 1900 sind es gar knapp 2.5 Kilometer. Aber auch die Dicke des Eises lässt nach und bald werden Pers und Morteratsch Gletscher nicht mehr zusammenfliessen.
Wir sind aber dankbar, dass wir dieses wunderbare Wochenende zusammen mit guten Freunden geniessen und dieses Naturspektakel hautnah erleben durften.
