18 Monate Auszeit

Auszeit, Sabbatical, oder einfach "wir sind jetzt mal weg"...

 

Wir sind unterwegs, wollen jedoch den Kontakt zu Familie und Freunden nicht verlieren, sondern Euch an unseren Erlebnissen teilhaben lassen. Wir möchten aber auch für uns persönlich eine Art Tagebuch erstellen. Daher werden wir in unregelmässigen Abständen Einträge in unserem Blog machen, Gedanken teilen und Reiseberichte von unterwegs senden. Teilweise werden wir diese Einträge auch mit Links und persönlichen Empfehlungen versehen. Schaut einfach rein & wenn Ihr Fragen habt, oder uns kontaktieren möchtet, meldet Euch per E-Mail - wir freuen uns auf Post!

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Motivation

In den Wochen vor unserer Abreise wurden wir oft gefragt, was uns dazu bewegt hat, diesen Schritt zu machen. Wir bekamen Bewunderung dafür "das wir das durchziehen", da viele ja nur davon reden würden, es sich wünschten, aber dann doch den Schritt nicht wagten. Andere wiederum fragten, ob wir denn nicht Bedenken hätten, so alles aufzugeben, ohne Job, und Jobsuche werde ja aufs Alter auch nicht einfacher... Vorschusslorbeeren und übereilte Bedenken - die Wahrheit liegt wohl irgendwo dazwischen. On verra...

 

Wir beide haben uns in der Vergangenheit schon mehrere Monate Auszeiten gegönnt, sind per Rucksack um die Welt. Beide haben wir sehr gute Erinnerungen daran. Ja es ist schon fast wie ein Virus und irgendwann keimt die Sehnsucht danach wieder zu verreisen, länger als nur für einen Urlaub. So haben wir schon bald mal davon gesprochen, dass wir diesmal gemeinsam verreisen möchten, haben angefangen zu sparen, dann unser Baby Bobil entdeckt und gekauft. Die eigentliche Vorbereitungszeit hat erst wenige Monate vor der Abreise begonnen, mit den letzten Ausbauten und ersten Erkundigungen bezüglich Einreisevorschriften, Verschiffungsmöglichkeiten, Versicherungen etc. Warum jetzt? Weil es sich jetzt richtig anfühlt. Wir wollen definitiv nicht warten, bis wir das pensionierten Alter erreichen, man weiss ja nie was die Zukunft bringt. Somit heisst es für uns Arbeitsstellen und Wohnung künden, die meisten Möbel verkaufen oder verschenken und dann dankbar die Möglichkeit annehmen, im Dachstock meiner Mutter Logis zu beziehen.

 

Wir wollen reisen, nicht um möglichst viele Sehenswürdigkeiten abzuklappern, auch nicht um möglichst viele Länder zu bereisen. Unser Ziel ist der Weg. Wir wollen ankommen im Land, uns im Land einfühlen und es mit all seinen Facetten war nehmen, die Menschen und ihre Kultur kennen lernen und die Natur geniessen. Und ganz nebenbei natürlich auch die eine oder andere Sehenswürdigkeit besuchen, mit eigenen Augen sehen, was man nur von Bildern kennt, riechen, fühlen, schmecken und hören. Erfahrungen sammeln, dazulernen, den Horizont erweitern, sich mit neuen Themen befassen und hinter die Kulisse blicken ohne zu vergessen, Neues und Altbewährtes gleichermassen zu geniessen.

Routenplanung

Wir beginnen unsere Auszeit Ende Sommer 2017 mit einer mehrwöchigen Wanderung auf dem nördlichen Kungsleden, quasi mit "digital detox", Empfang gibt es kaum entlang des Weges, dafür viel Bewegung. Dieser Einstieg in unsere Auszeit, hat uns geerdet und auf das gewünschte Tempo eingestimmt. Auch der anschliessende Segeltörn auf einer sympathischen kleinen Swan 391, an welchem teilzunehmen wir eingeladen wurden, war für uns eine neue, inspirierende Erfahrung.

 

Im Oktober 2017 flogen wir Richtung Montevideo, um dort einige Tage vor unserem Baby Bobil, welches per Schiff anreiste, einzutreffen. Ziel der ersten Monate war eine Rundreise durch Uruguay, Argentinien und Chile, danach hiess es "go north", so quasi der Panamericana nach. Um unnötiges Risiko zu vermeiden, haben wir uns entschlossen Zentralamerika zu umschiffen. Das Sommerhalbjahr verbrachten wir in den USA und Kanada, mit Fokus auf den Weststaaten.

 

Im Herbst 2018 machten wir für ein paar Wochen Ferien in der Schweiz und planten die letzten Monate unserer Auszeit. Die Einhaltung budgetierter Kosten erlaubt uns zwar noch ein paar Monate zu reisen, eine weitere lange Reise im eigenen Auto können wir jedoch aus unseren Ersparnissen nicht mehr stemmen. So entschlossen wir uns die kalte Jahreszeit per Rucksack reisend in Südostasien zu verbringen. Baby Bobil darf derweil Winterschlaf in der Schweiz machen.

 

Und in Zukunft? Natürlich hoffen wir auch weiterhin auf das Quantum Glück, welches es für unbeschwertes Reisen braucht... und wer weiss, vielleicht geht es eines Tages mit Baby Bobil der Seidenstrasse entlang nach Asien, dann per Schiff weiter nach Australien und Afrika - derzeit nur Wunschdenken, aber Wünsche sind inspirierend und gehen manchmal auch in Erfüllung.