Abrupter Klimawechsel und Araukarien Bäume

Ca. 40km nach Las Lajas, und 80km nach dem Ort wo Markus die «Startrail» Aufnahmen machte (siehe Bilder hier) , bekommen wir zum ersten Mal den kalten Wind Patagoniens zu spüren. Das Klima wechselt abrupt, grün als Farbe ist vorherrschend, obwohl die Böden noch sandig/staubig sind, Nebel in den auftauchenden Bergen und erste Regentropfen, die ersten seit wir Iguazu verlassen haben. Hier wachsen nicht nur die wind gekrümmten Südbuchen, sondern auch ein interessantes Nadelholz: die Araukarie, ein unvergleichlicher Baum, mit sehr speziellem Fruchtstand. Diese Urpflanze mit dem (wenn ausgewachsen) eigenartigen, einem Regenschirm vergleichbaren Aussehen, wird bis zu 40m hoch und etwa 1500 Jahre alt. Die Araukarie ist ein lebendes Fossil, da diese Art schon seit etwa 200 Millionen Jahren unverändert auf der Erde existiert.

 

An einem Bergfluss abseits der Strasse beziehen wir Nachtquartier und genehmigen uns sogar ein kurzes aber sehr erfrischendes Bad, der Staub der Pampa ist abgewaschen und zum ersten Mal auf dieser Reise

nehmen wir die warmen Socken und Wollmütze mit in den Schlafsack. Die Mikrofaser Handtücher sind am Morgen noch leicht feucht, auch das eine Neuerung auf dieser Reise und ein klares Indiz, dass wir in einer anderen klimatischen Gegend sind.

 

Wir besuchen den Nationalpark Lanin und stehen an einem verregneten See, im Windschatten einiger Bäume, für die Wanderung zur Laguna Verde warten wir den kommenden Morgen ab, da scheint dann auch wieder die Sonne und der See zeigt sein liebliches Gesicht. Wir sehen einen Gaucho, der seine Schafherde sowie eine Stute und ihr Fohlen über die Wiese treibt und er kommt auf uns zu, fragt ob wir etwas Fleisch hätten, wir geben ihm den Rest unserer Salami und wechseln ein paar Worte. Spanisch scheint auch für ihn nicht die Muttersprache zu sein, vermutlich ist er ein Mapuche, ein Nachfahre der indigenen Bevölkerung, welche hier in einem grossen Gebiet das Nutzungsrecht hat.

 

Die berühmte Seenlandschaft nördlich von Bariloche zeigt sich uns von der regnerischen Seite, Hinweistafeln zeigen, wie die Ausblicke sein können. Manchmal erscheinen uns die Ausblicke wie die Ausblicke auf den Urnersee an einem regnerischen Tag in der Schweiz, dementsprechend wenig beeindruckend. In Puerto Manzana (Vorrort von Los Arrayanes) gibt es einen Lunchstopp in einem Restaurant und fangfrische Forelle. Ein nasser Fuchs lässt sich auf dem Parkplatz fotografieren und wir fahren weiter durch das Aprilwetter. Wir finden ein schönes Plätzchen in der Nähe eines verlassen wirkenden Aussichtspunktes und werden das erste Mal eingeschneit, naja, nur eine Zuckerschicht, aber diese Zuckerschicht entwickelt im Morgenlicht eine ungeahnte Schönheit und verzaubert die umliegende Bergwelt im ersten Sonnenschein.